Die letzte Hürde im Azubileben: die praktische Abschlussprüfung

Ich habe meine Prüfungen bereits erfolgreich bestanden und darf mich nun als ausgelernte Industriekauffrau bezeichnen. Doch vielen von euch steht diese Prüfung noch bevor. Aus diesem Grund möchte ich euch heute gerne die praktische Abschlussprüfung der Industriekaufleute vorstellen. Aber erst mal ganz von vorne: Meine Abschlussprüfung zur Industriekauffrau bestand aus 2 Teilen.

Zum einen aus einem schriftlichen Prüfungsteil, bei welchem die 3 Prüfungsfächer Kaufmännische Steuerung und Kontrolle, Wirtschafts- und Sozialkunde und Geschäftsprozesse abgefragt werden.

Zum anderen wird aber auch das so genannte „Einsatzgebiet“ geprüft. Dies stellt den praktischen Teil der Abschlussprüfung dar. Wie genau so eine praktische Abschlussprüfung bei den Industriekaufleuten aussieht und wie das bei mir war? Das habe ich euch hier Schritt für Schritt zusammengeschrieben:

1. Thema wählen

Natürlich muss zuerst einmal ein passendes Projektthema gewählt werden. Dieses wird gemeinsam mit der Abteilung ausgewählt und bezieht sich immer auf das aktuelle Aufgabengebiet. Das Projekt ist entweder ein bestimmter Arbeitsablauf oder eine Vorgehensweise bei einem Prozess. In meinem Fall lautete das Thema „Durchführen von Verkaufsaktionen am Beispiel der Halder Aktionsbox“. Ich habe dieses Thema gewählt, da es sehr vielfältig und kreativ ist, aber auch recht einzigartig, da nicht jede Firma Aktionsboxen vertreibt.

2. Schriftlicher Report

Wie bei jeder Projektarbeit muss auch in der Abschlussprüfung zuerst eine schriftliche Ausarbeitung erstellt werden. Bei der Erstellung unterstützten mich natürlich in erster Linie meine Kollegen, die sich hier ja sehr gut auskennen und meine Fragen beantworten konnten. Der Report darf maximal 5 Seiten lang sein, da es lediglich die Vorbereitungsgrundlage für die Fachprüfer ist. Er wird also nicht bewertet.

3. Präsentationsvorbereitung

Die dann anstehende mündliche Prüfung besteht aus einer 15-minütigen Präsentation und einem 15-minütigen Prüfgespräch. Diese Präsentation muss also vorbereitet werden. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und eine anschauliche Visualisierung wird besonders wertgeschätzt.

4. Prüfung

Dann ist es endlich soweit – die Vorbereitung ist beendet und die Prüfung steht endlich an! Hier hat man zuerst einmal sehr viel Zeit um alles herzurichten und aufzubauen. Im Anschluss stellen sich alle Prüfer vor und man hält die Projektpräsentation, auf die man sich so lange vorbereitet hat. Danach startet dann das Fachgespräch. In diesem Fachgespräch werden von den Prüfern Fragen gestellt, die sich am das Prüfungsthema und dem Fachreport orientieren. Bereits direkt im Anschluss an die Prüfung bekommt man von den Prüfern mitgeteilt, ob man die Prüfung bestanden hat. Schon am nächsten Tag ist dann die Ausbildung beendet.

Obwohl der Respekt vor der praktischen Prüfung immer groß ist, ist diese wirklich sehr gut zu meistern: Vorbereitung ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Durch die Unterstützung von Kollegen und Vorgesetzten kann hier eigentlich gar nichts mehr schief gehen und die Präsentation hat – im Nachhinein gesehen – sogar wirklich viel Spaß gemacht.

Janina, ausgelernte Industriekauffrau und jetzt im Vertrieb Handwerkzeuge tätig